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Ausgabe: | 1928 |
Spalte: | 122-123 |
Autor/Hrsg.: | Herford, R. Travers |
Titel/Untertitel: | Pirke Aboth. The tractate of ‘Fathers’ from the Mishnah, commonly called, ‘Sayings of the Fathers’ 1928 |
Rezensent: | Kittel, Gerhard |
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Theologische Literaturzeitung
Begründet von Emil Schürer und Adolf von Harnack
Herausgegeben von Professor D. Emanuel HirSCh unter Mitwirkung von
Prof. D. Dr. G. Hölscher, Prof. D. Hans Lietzmann, Prof. D. Arthur Titius, Prof. D. Dr. G. Wobbermin
Mit Bibliographischem Beiblatt in Vierteljahrsheften, bearbeitet von Priv.-Doz. Lic. theol. KurtDietrich Schmidt, Göttingen
Jährlich 26 Nrn. Bezugspreis: halbjährlich RM 22.50. ir- Verlag: J. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig.
CJ lahrir r h Manuskripte und gelehrte Mitteilungen sind ausschließlich an Professor D. Hirsch in Güttingen, im u» |0?R
uO. Janrg. IXT. O. Bauratgerberstr. la, zu senden, Rezensionsexemplare ausschließlich an den Verlag. i'iHTZ lyio.
Spalte
Burrows: The literarv Relations of Ezekiel
(Kühl)....................121
Herford: HDN V1B Pirk« Abott
(Kittel)...................121
S c h o I e m : Bibliographia Kabbalistica (Baumgartner
) ...................123
Ooodspeed: New Solutions of New Testament
Problems (v. Harnack)........124
Rawlinson: The New Testament doctrine y
of the Christ (Kittel)............128
Zepf: Augustins Confessiones (Krüger) . . 130
WooHey: Catalogue of the MSS. of Lincoln
Cathedral (Ders.)...........131
Spalte
Jacob: Arabische Berichte von Gesandten
an germanische Fürstenhöfe (Dannenbauer) 131
Selbie: Congregationalism (Neiiendam) . . 131
Eger: August Hermann Francke (Nebe). . 132
Kunze: Der Missionsgedanke bei Schleier-
macher und seinen Schülern (Steinmann) . 132
H e 1 g a s o n : Islands Kirke fra Reformationen
(Hirsch)...................133
Soren Kierkegaards Papirer (Ders.).....136
Schell ing: Das Wesen der menschlichen
Freiheil (Knittermeyer)...........130
K fi enbergt Der Begriff der Pflicht in Kants
vorkritischen Schriften (Ders.).......130
Spalte
Adolph: Die Philosophie des Grafen Keyserling
(Knittermeyer)............. 13g
Schaeder: Zur Trinitätsfrage (Althaus) . . 140
Macpherson: The Church and Science
(Ders.) ................... 140
Scott, The Church (Ders.)......... 141
Althaus: Das Heil Gottes (Schian) .... 112
Pirckheimer-Briefwechsel (Reicke)...... 143
Erklärung (Windisch)............. 143
Mitteilung (E. H.)............... 144
An die Herren Mitarbeiter (E. H.)...... 144
Burrows, Miliar: The llterary Relations of Ezekiel. A i selben gebräuchlichen Formeln konstatieren kann (wie
Dissertation presented fo the Faculty of the Qraduate School of Yale j S. 28. 68. 70), wird ein Abhängigsein Ez s statuiert
University in Candidacy for the Degree of Doctor of Philosophy. , Die prjorjtät Sacharjas wird aufgebaut auf der These'
Philadelphia: jewish Publication Society Press. (W 105 S.) gr. 8» daß >>the ,ine Qf devJelopment w ^ , d from Amos'
Vorliegende Arbeit, die Ezechiels Verhältnis zu dem through Zc to Ez" (S. 72). Ebenso befremdlich bleibt
übrigen AThchen Schrifttum beurteilen will, ist der daß Ez s besondere Beziehung zu Jer darauf hindeuten
Yale University als philosophische Doktordissertation soll> that a considerable time has elapsed sin-
eingereicht worden. Sie ist abgefaßt im Blick und ce the publication of the book of Jer - it
unter Auseinandersetzung mit G Hölscher, durch den nas becorne known and honoured as something more
der Verf. auch sonst - etwa m der zeitlichen Fixierung tnan Contemporary literature; it is Scripture" (S. 15).
mancher Schriften - nicht unwesentlich beeinflußt Das ist iedigiich eine Vermutung des Verfassers; genau
bleibt. Auf drei einleitenden Seiten werden die allge- so unbewieSen wie seine Annahme, daß es „not impro-
meinen Gesetze, auf grund deren man glaubt, überhaupt bab,e„ jst> that the writer of the book of g know'the
Abhängigkeiten feststellen zu können, prinzipiell er- whole pentateuch substantially as we now have it"
örtert und ihr nur relativer Wert sehr treffend ange- (S 67) Der Ausdruck „Mein heiliger Berg" (Ez 20
merkt. Die Arbeit selbst behandelt zunächst Ez.s Ver- 40) wjrd jn Verbindung gebracht mit Deutjes; warum
hältnis zu den vorexilischen Schriften (S. 3—15) Weit- nicht mit einer der anderen älteren Stellen wie les 119
aus mehr Raum (S. 19-101) ist seinen Beziehungen oder Ps 2 6? Die einzigen sicheren Momente für die
zu den „exilischen und nachexilischen; Teilen des AT.s chronologische Ansetzung Ez.s liegen für Burrows in
gewidmet. Die Aufgabe ist ungemein schwierig zu- dem terminus ad quem: vor Jes. Sir und den hebr
mal wir nicht wie der Verf. etwa in Dtn P. und H. TeiIen Danieis. Doch genug der Einzelheiten Die aneindeutige
Größen erblicken können Mit großer (je- geführten Proben dürften genügen um diese Unter-
nugtuung und Freude ist zu begrüßen, daß B. unter suchung, die mit vielen „perhaps" und „probablv" zu
guter Kenntnis und Würdigung der einschlägigen Literatur
— auch der deutschen — im allgemeinen recht
vorsichtig zu Werke geht und sich mehr als einmal mit
einem „non liquet" begnügt. Um so befremdlicher
und überraschender ist daher das Schlußergebnis, „that
the view of Ez. as a produet of the late pre-Maccabean
periocl is not only possible but very probable. To say
the Ieast, I can see nothing in the literary relations
to confute it" (S. 105). Diese letzten Worte sind charakteristisch
für die Absicht des Verfassers. Denn im Herford, R. Travers, B. A.: pi-jtf ip-jn Pirk? Aboth. The
letzten Grunde geht es ihm garnicht um die Beziehungen tractatc 'FfctfMrt from the Mishnah, commonly called' 'Sayings of
Ez.s zu den andern Schriften; sondern immer wieder the Fathers. Edited with introduction, Translation, and Commen-
macht sich die Tendenz deutlich erkennbar, das Buch j tary. New York: The Bloch Publishing Company 1925. (vm,
Ez., welches als eine literarische Einheit betrachtet 1 176 S.) 8 • . 2 $.
w»rd, in mö°-Iichst späte Zeit herabzudrücken. So ist Der unitarische, jetzt in London lebende Theo-
auch schon die ganze Problemstellung unrichtig, wenn j löge R. Travers Herford hat sich seit Jahren besonders
B- bei den jeweiligen Zusammenfassungen stets die eingehend mit den Problemen des rabbinischen luden-
Erage auf wirft- Gibt es aus den aufgezählten Bezie- tums beschäftigt. Am bekanntesten wurden seine beiden
hungen irgendwelche Beweise daß Ez. älter sein muß? Bücher: Christianity in Talmud and Midrash (1903),
Aus dieser Einstellung heraus'wird des öfteren in dubio und: Pharisaism, its aim and its method (1912), letzteres
Ez. als das Jüngere erklärt (wie S 81) oder, wo man unter dem Titel „Das pharisäische Judentum" auch
lediglich gleiche Anschauungen oder Benutzung der- in deutscher Sprache erschienen (1913). In neuester
121 122
einem von dem Verf. gewünschten Ziel geführt wird,
in ihrer Gesamtheit abzulehnen. Und doch ist sie nicht
wertlos; ihre Bedeutung Hegt freilich anderswo, nämlich
in der überaus fleißigen und umsichtigen Sammlung
und Darbietung des Materials, zu dessen bequemerer
Benutzung ein Register dringend erwünscht gewesen
wäre.
Suhl (Thür.). Curt Kühl.